Hye Jeong Chung-Lang | Profil
1983-1987 Studium der Bildenden Kunst und Kunstpädagogik in Seoul, Abschluss als Bachelor of Fine Arts
1993-1997 Studium Kommunikationsdesign bei Prof. Guido Ludes in Wiesbaden
1997 Abschluss als Dipl. Designerin mit Schwerpunkt "Künstlerische Grafik"
Seit 1998 Mitgliedschaften im Berufsverband Bildender Künstler Nürnberg e.V. (BBK)
Seit 2002 Dozentin im Bildungszentrum Nürnberg im Bereich Kreatives Gestalten
Seit 2003 Fachdozentin an der Sommer-Akademie Coburg
2006-2009 Schuldirektorin der „Koreanischen Schule Erlangen-Nürnberg e.V.“
Seit 2008 Fachlehrerin Kunst im Hans-Sachs-Gymnasium, Nürnberg
Malen ist für mich wie Meditation, ein Heilungsprozess, innere Stille, Leere und Freiheit zugleich. Aber ich brauche dazu hohe Konzentration und enorme Kraft der Intuition, Inspiration und Kreativität.
Oft bereite ich breites schneeweißes Chinapapier vor. Ich reibe auf einem großen Tuschstein die Stangentusche voran. Der schwarze Tuschstein ist für mich ein dunkler Raum, sogar ein unendliches Universum. Ich kreise, kreise und kreise, manchmal entstehen große Kreisbewegungen – bis sich tiefschwarze Tusche entwickelt.
Auf Chinapapier, einer riesigen weißen Fläche ziehe ich mit meinen dicken Pinsel sehr langsam einen großen Kreis oder einen langen Strich.
Dieser gesamte Akt wird mehrmals wiederholt, bis ich meine innere Ruhe finde…
Für meine Arbeiten suche ich oft Themen, die deutlich auf meine asiatisch-koreanischen Wurzeln zurückführen.
Der Mensch, der Kosmos und die Fünf Elemente – Erde, Wasser, Feuer, Metall und Holz.
Ich arbeite und experimentiere gerne mit Naturmaterialien, z.B. mit Sand, Erde, Steine, Asche, Holz, Sägespäne…
Auf meinem Bild spiegeln sich immer die gegensätzlichen Kräfte, wie Yang und Ying, Ruhe und Spannung, Stärke und Schwäche, Hell und Dunkel, Groß und Klein...
Wenn die beiden Gegenpole lange wirken, entsteht endlich eine Harmonie. Dann ist ein Bild gelungen. Aber manchmal braucht ein Bild jahrelange Zeit und Geduld wie Meditation.
Meine zweite Leidenschaft ist Holzschnittarbeiten auf Chinapapier, die aus bis zu fünf feinen, übereinander gedruckten Schichten bestehen. Dadurch entsteht viel Bewegung und Dynamik. Hinzu kommt eine Tiefenwirkung durch die transparente farbige Mehrschichtigkeit. Die meisten Drucke sind daher Unikate.